DRUCKGRAFIK
Die Technik:
Sicherlich die Technik, nach der ich am häufigsten gefragt werde (dabei verwende ich sie viel zu selten!). Bei der Radierung erfolgt die künstlerische Arbeit direkt auf einer Kunststoff-, Zink- oder Kupferplatte, die als Vorlage für eine begrenzte Zahl von Druckabzügen dient.
Bei der Kaltnadelradierung werden die später schwarzen Partien werden mit einer Nadel in die Platte geritzt. Ich verwende für die Kaltnadelradierung gerne Kunststoffplatten, da diese feine Striche zulassen. Graueffekte erzielt man entweder mit einer Roulette (Rolle mit Metallspitzen, die quasi flächenhaft schraffiert) oder auch mit handelsüblichem Schleifpapier.
Bei der Aquatinta werden die später hellen Partien mit einem säurebeständigen Speziallack abgedeckt und die Platte in ein Säurebad gelegt. In den dadurch entstehenden Vertiefungen sammelt sich die schwarze Druckfarbe. Durch den Auftrag von Säure mit dem Pinsel auf die Platte können Grauabstufungen erreicht werden. Mit der Nadel und Roulette können weitere Abstufungen und Verfeinerungen ausgearbeitet werden. Aquatinten kann man nur mit Metallplatten herstellen.
Die Drucke mache ich selbst. Für den Abzug wird die Platte mit Druckfarbe eingefärbt und anschließend die überflüssige Farbe ausgewischt. Dann wird die Platte mit einem feuchten Druckpapier belegt und durch eine Druckpresse gezogen. Dieser Vorgang wird für jedes einzelne Blatt wiederholt (Farbauftrag, Auswischen, Druck). Dadurch unterscheiden sich die Drucke von derselben Platte fein voneinander und jeder Druck wird zu einem Unikat. Jeder einzelne Druck wird signiert. Die Signatur unten links auf dem Druck zeigt in der zweiten Zahl die Gesamtauflage und in der ersten Zahl die fortlaufende Nummerierung der Drucke im Rahmen der Gesamtauflage. Weitere Drucke erfolgen nicht, da die Platte nach erfolgtem Druck für weitere Drucke nicht mehr brauchbar ist (die feinen Ränder der Vertiefungen beginnen auszureißen). Kunststoffplatten erlauben eine Auflage zwischen 10 und 25 Abzügen, Zinkplatten etwas mehr und Kupferplatten 50 – 100 Abzüge. Ich beschränke meine Auflage gerne auf etwa 20 bis 25 Abzüge.
Für den Materialdruck färbe ich Alltagsgegenstände ein und ziehe sie auf einem Karton durch die Druckpresse. Auf diese Weise erhalten sie eine neue Struktur und eine neue Bedeutung. Für die Fischernetze z.B. habe ich Kartoffelsäcke und Plastikfolien eingefärbt und auf einen dunklen Karton gesetzt.
Galerie:
Die Bilder lassen sich durch Anklicken vergrößern. Dann erscheinen neben dem Titel auch das Format, die verwendeten Techniken, die Auflage und das Entstehungsjahr.