Klaus Busch

Bilder und Illustrationen

2025: Die Nibelungenillustrationen werden museal

Wenn der via verbis bavarica-Verlag einleitend zur "Nibelungengschicht auf Boarisch" zum Erscheinen des ersten Bandes 2007 von Hans Obermeier schrieb "Das Nibelungenlied - keine leichte Kost...", dann ist das sicher treffend. Treffend und doch zugleich ganz falsch! Denn die am Schluss drei Bände der bayerischen "Verdichtung" des Nibelungenlieds sind augenzwinkernd und mit vielen satirischen Bezügen zur Jetzt-Zeit. 

Ebenso karikierend und mit satirischen Bezügen zu heute habe ich versucht, meine Illustrationen zur "Nibelungengschicht auf Boarisch" anzulegen. Ähnlichkeiten mit lebenden und zum Teil auch schon verstorbenen Personen sind also volle Absicht und gewünscht. Wobei sich lokale Größen und Personen der Weltpolitik, Schauspieler und (leider) singende Ex-Skifahrer munter mischen.

Drei Bände umfasst diese niederbayerische Nibelungensaga. 34 Zeichnungen sind es insgesamt geworden. Alle mit Pastellkreide gefertigt, mit Kreiden aus dem monochromen Schwarz-Grau-Weiß-Spektrum. Neben dem gestalterischen Spaß brachten mir die Nibelungenzeichnungen auch völlig neue Einblicke in die Welt des Mittelhochdeutschen, in die Sprachforschung und nicht zuletzt  in die museale Aufarbeitung des Nibelungenepos im SiegfriedMuseum  Xanten. Dort hat die Zeichnung des "Jungen Siegfried" aus dem 1. Band zusammen mit den Büchern Hans Obermeiers eine dauerhafte Bleibe gefunden.

Von März bis Mai 2025 wird nun der gesamte "Zyklus" im SiegfriedMuseum in einer Sonderausstellung gezeigt. Das Museum befindet sich im Zentrum der historischen Altstadt Xantens, im Schatten des Domes. Der Besuch ist ein Streifzug durch die Geschichte. Auf zum Teil überbauten historischen Gebäuderesten beherbergt das Museum Ausstellungsstücke aus 600 Jahren Nibelungenrezeption und zeigt ein dramatisches Bild jeder einzelnen Epoche. Im Eingangsbereich sind Reste der altehrwürdigen Bischofsburg zu entdecken. Vom rekonstruierten Mitteltor führt ein historischer Verbindungsgang zum mächtigen Meerturm, der ursprünglich zur spätmittel­alterlichen Stadtbefestigung gehörte und als Gefängnis diente.

Ich freue mich sehr auf diese Ausstellung!

Der junge Siegfried