Klaus Busch
Bilder und Illustrationen

FRISCH VOM ZEICHENTISCH


Auf dieser Seite zeige ich in unregelmäßiger Folge die neuesten Arbeiten. Alle weiteren Arbeiten sind in der Galerie zu finden.


Jeff
Pastellkreide auf schwarzem Karton
30 x 42 cm

Das dreißigste Bild aus der Reihe mit (fast) schwarz-weißen Portraits von Rockmusikern, die mich durch mein Leben begleiten. Ich mag Rockbands, die sich immer mal wieder der Klassik zuwenden oder klassische Elemente oder Instrumentierungen verwenden. So konnte ich mich schon in jungen Jahren für das "Concerto for Group and Orchestra" von Jon Lord und Deep Purple begeistern. Der hier dargestellte Jeff Lynne hat mit seinem Electric Light Orchestra von Beginn an klassische Instrumente verwendet und so einen besonderen, unverwechselbare Musikstil geschaffen, wenn auch hier und da mit einzelnen Songs, die vorrangig dem Zahlen der Miete dienten. Gerade auf den früheren Alben gibt es wunderbare progressive Crossover-Stücke. Ich persönlich konnte auch bei den kommerzielleren Alben Ende der Siebziger und Anfang der Achtziger mitgehen, wohl nicht zuletzt deshalb, weil ich in dieser Zeit musikalisch sozialisiert wurde und wir mit diesen Alben erwachsen geworden sind. Jeff Lynne und ELO durfte ich 2018 in der Münchener Olympiahalle sehen. Der Farbklecks ist diesmal das "ELO-Raumschiff", das auf verschiedensten Alben auftaucht, als Aufdruck auf Jeff Lynnes Shirt.
Eine Übersicht zu dem Zyklus gibt es unter "Keep Rockin'".

Oktober 2025


Gerd
Pastellkreide auf schwarzem Karton
30 x 42 cm

Das neunundzwanzigste Bild aus der Reihe mit (fast) schwarz-weißen Portraits von Rockmusikern, die mich durch mein Leben begleiten. Hier der vermutlich nicht so bekannte Gerd Köster von der Schroeder Roadshow. Deshalb muss ich ein wenig weiter ausholen:
Im späten Herbst 1985 wurde ich von meinem Vaterland für vier Woche nach Willebadessen, einem einsamen Nest am östlichen Rand des Teutoburger Waldes, verwiesen, um aus dem frisch angetretenen Zivildienstleistenden einen einigermaßen brauchbaren Staatsbürger zu machen und – was deutlich wichtiger war – uns in der häuslichen Pflege beschäftigten Zivis ein paar pflegerische Grundlagen zu vermitteln (seitdem kann ich fehlerfrei Blutdruck messen und eine Dekubitus-Prophylaxe-Massage durchführen).  Die vier Wochen endloser Einsamkeit in einem abgelegenen 8.000-Seelen-Ort verkürzte mir Alexander A.-R., genannt „Axel“, der das gleiche Schicksal teilte. Das, was uns vom ersten Tag intensiv miteinander verband, war die Musik (und ein „Rollstuhl-Selbsterfahrungs-Tag“ in Paderborn, an dem wir uns gegenseitig für einen halben Tag im Rollstuhl durch das nahegelegene Paderborn schoben und nur mit Mühe der Versuchung widerstanden, in der erzkatholischen Stadt in den Dom zu gehen und nach einer „Wunderheilung“ aus dem Rollstuhl aufzustehen).
Axel kam aus Bonn und war ein für das damals noch existente Bundeshauptstadtdorf typischer „Bönnsche Jung“ mit einem syrischen Botschaftsangestellten als Vater und einer deutschen Mutter. Vor allem aber war Axel fest in der rheinischen Musikszene verankert und brachte mir neben den (nicht-rheinischen) „Scherben“ die frühen BAP-Songs vor deren kommerziellen Erfolg und vor allem die „Schroeder Roadshow“ näher. Auch meine deutschsprachigen „Rockhelden“ sollten sich, abgesehen von Rio Reiser und Udo Lindenberg, in der Folge geographisch auf den kurzen Rheinabschnitt zwischen Bonn und Düsseldorf konzentrieren.
Schroeder Roadshow mit den anarchischen Texten von Uli Hundt hatte ich zuvor schon als Jugendlicher bei einem ihrer zahlreichen  Benefizkonzerte in irgendeinem hessischen Jugendzentrum gesehen (wann und wo ist mangels Ticket im jugendlichen Erinnerungsnebel verschwunden), war mir aber sonst nicht weiter vertraut. Axel ließ mich „Asche im Wind“ der Schroeder Roadshow entdecken, den in meinen Augen neben „Kristallnaach“ von BAP besten deutschsprachigen Rocksong. Als mir Axel die Schroeder Roadshow näher brache, waren sie schon getrennt. Gerd Köster, der Sänger, machte als „Schroeder“ vorerst weiter, Uli Hundt gründete eine eigene Band. Ich blieb bei Gerd Köster, der später mit „The Piano Has Been Drinking“ wunderbare kölsche Tom-Waits-Adaptionen aufnahm. Das gelbe Telefon auf der grün gekachelten Wand als Farbklecks auf dem Portrait Gerd Kösters ist ein Auszug aus dem von dem Comiczeichner K. H. Schrörs  gestalteten Cover des Albums „Live in Tokio“.
Die Auflösung der Schroeder Roadshow sorgte dafür, dass ich beim Anti-WAAhnsinns-Festival 1986 in Burglengenfeld die Band gleich zweimal sehen durfte. Dort trat erst Uli Hundt mit der Band „Wahnsinn“ auf und gleich danach Gerd Köster mit der „Firma“. Da beide in der Oberpfalz eher unbeschriebene Blätter waren, durfte ich trotz der Menschenmassen beim Festival beide Auftritte in der ersten Reihe ansehen. Die schönen Nebeneffekte eines etwas ausgefalleneren Musikgeschmacks…
Nach einigen gegenseitigen Besuchen trennten sich Axels und meine Wege wenige Jahre nach Willebadessen wieder. Die Lebensorte und –wege gingen in verschiedene Richtungen. Der wichtige Beitrag Axels zu meinem musikalischen Leben ist geblieben.
Eine Übersicht zu dem Zyklus gibt es unter "Keep Rockin'".

September 2025


Kitsch's End
Pastellkreide
30 x 38 cm

Das zweite Bild für die augenzwinkernde "Viva la Kitsch"-Ausstellung in der Galerie im Weißen Haus in Offenberg, die wir für den November und Dezember 2025 mit sechs Künstlerinnen und Künstlern organisieren (siehe "Aktuelle Ausstellungen"). Es gibt ja kein Motiv, das in der bildenden Kunst mehr für Kitsch steht, als das des (womöglich noch röhrenden) Hirschs im Gebirge. Das habe ich aufgenommen und setze dem Kitsch-Motiv ein (nahendes) Ende, sowohl physisch als auch mit Blick auf die kitschige "Bergeinsamkeit"...

August 2025


Oval Office
oder
We're The Kitsch In America, Kim sang (didn't she?)
oder
Taking the Mickey out of Donald
Pastellkreide
30 x 30 cm

Da muss ich weiter ausholen...
Für den November und Dezember 2025 organisieren wir mit sechs Künstlerinnen und Künstlern die augenzwinkernde Ausstellung "Viva la Kitsch" in der Galerie im Weißen Haus in Offenberg-Neuhausen (siehe "Aktuelle Ausstellungen"). Kitsch im Weißen Haus, was für eine Steilvorlage! Der Weg zu dem Bild war dann nicht mehr weit.
Ganz anders aber der Weg zum Titel. Ich hatte gleich drei Ideen und konnte mich nicht entscheiden. Also nehme ich alle drei. Oder wechsle den Titel immer mal wieder. Wir werden sehen. Die Titel bedürfen aber einer Erklärung:
Titel 1: Die Szene spielt im Oval Office im Weißen Haus (Kitsch im Weißen Haus, ich erwähnte es...). Ich habe es nur ein wenig umdekoriert...
Titel 2: Ok, Kim Wilde sang von den "Kids in America". Aber das Wortspiel war einfach zu verlockend. Der personifizierte Master of Kitsch (and Desaster) schwelgt in demselben...
Titel 3: Als Gastschüler in England brachte ich den Slang-Begriff "Taking the Mickey out of someone" (= sich über jemanden lustig machen) mit nach Deutschland und verwendete ihn zum Ärger meiner Englischlehrerin munter auch in meinen Aufsätzen. Mickey und Donald in einem Bild. Walt Disney im Wortspiel persifliert. Ich konnte nicht anders...

August 2025


Paul II
Pastellkreide auf schwarzem Karton
30 x 42 cm

Das achtundzwanzigste Bild aus der Reihe mit (fast) schwarz-weißen Portraits von Rockmusikern, die mich durch mein Leben begleiten. Im Juni 1982 sah ich als 16-Jähriger den Filmmitschnitt des Simon & Garfunkel-Konzerts im Central Park im deutschen Fernsehen und war beeindruckt. Simon & Garfunkel waren bis dahin für uns verlässliche Balladen-Lieferanten für die bestimmten Momente im Leben eines Jugendlichen. Im Central Park lernte ich nun die andere R&B-Seite insbesondere des Paul Simon kennen. Nicht nur das, mit "Mother And Child Reunion" hat er einen der besten Reggae-Songs geliefert. Wenige Jahre später erschien die Graceland-Album, das mich auf afrikanische Musik neugierig machte. Folgerichtig war ich 1987 in Frankfurt und 1989 in Würzburg zweimal auf der Graceland-Tour live bei einem Paul-Simon-Konzert. Farbelement ist das blaue Band seines Hutes.
Eine Übersicht zu dem Zyklus gibt es unter "Keep Rockin'".

August 2025


Robert
Pastellkreide auf schwarzem Karton
30 x 42 cm

Das siebenundzwanzigste Bild aus der Reihe mit (fast) schwarz-weißen Portraits von Rockmusikern, die mich durch mein Leben begleiten. Nach Al Stewart hier nun sein Gitarrenlehrer (ernsthaft!) Robert Fripp von King Crimson. King Crimson ist ja so eine Art Prototyp der Progressive Rock Band, verspielt in den Songs bis zur Schmerzgrenze, mit vielen Jazz-Anleihen. Ich durfte Robert Fripp mit King Crimson - drei (!) Schlagzeuge im Vordergrund und der wunderbare Tony Levin am Bass, den ich schon mit Peter Gabriel sehen durfte - 2018 in der Philharmonie in München sehen. Ein überraschend humorvoller Robert Fripp ist mir dann während Covid nochmal untergekommen, als er mit seiner Frau Toyah Willcox jeden Sonntag in seiner Küche herrlich skurrile Coverversionen von berühmten Rocksongs aufnahm und sie  als "Toyah & Robert's Sunday Lunch" auf Youtube stellte (da sind sie weiterhin zu finden). Als Farbelement habe ich ihm das Logo des von ihm gegründeten unabhängigen Musiklabels DGM an das Revers geheftet.
Eine Übersicht zu dem Zyklus gibt es unter "Keep Rockin'".

Juli 2025


Al
Pastellkreide auf schwarzem Karton
30 x 42 cm

Das sechsundzwanzigste Bild aus der Reihe mit (fast) schwarz-weißen Portraits von Rockmusikern, die mich durch mein Leben begleiten. Al Stewart bewegt sich an der Grenze zwischen Singer/Songwriter und knackiger Rockmusik. Er hat uns aber in den 70ern mit "On The Border", "Year Of The Cat" und "Time Passages" zeitlose Classic-Rock-Songs beschert. Sind 10cc die Satiriker, so ist Al Stewart der Historiker der Rockmusik. Zahlreiche seiner Songs und Alben befassen sich mit historischen Ereignissen. Ich selbst höre Al Stewart von jungen Jahren an, das damals neu erschienene „Time Passages“ war auf meinem allerersten selbst zusammengestellten Tape. So durfte ich ihn bereits 1989 in Gießen und 2006 nochmal im Schlachthof in München sehen. In München saß er vor dem Konzert beim Abendessen bei uns am Nebentisch, was mir natürlich besonders in Erinnerung geblieben ist. Das Farbelement ist sein üblicherweise blauer Gitarrengurt
Eine Übersicht zu dem Zyklus gibt es unter "Keep Rockin'".

Juni 2025


Graham
Pastellkreide auf schwarzem Karton
30 x 42 cm

Das fünfundzwanzigste Bild aus der Reihe mit (fast) schwarz-weißen Portraits von Rockmusikern, die mich durch mein Leben begleiten. Graham Gouldman ist Gründungsmitglied der Band 10cc, ist aber schon in sehr jungen Jahren als Komponist auffällig geworden (so stammt z.B. "No Milk Today" aus seiner Feder). 10cc sind für mich die Kabarettisten unter den Prog-Rockern. In wunderbar ironischen Texten erzählten sie uns in den 70ern von den Gedanken einer tickenden Zeitbombe, davon dass das Leben wie eine italienische Gemüsesuppe sei und beteuerten in einem der schönsten Liebeslieder der Rockgeschichte, dass sie gar nicht verliebt wären (so wie sie später in einem der erfolgreichsten Reggae-Songs sangen, dass sie Reggae nicht mögen). Graham Gouldman mit 10cc, an der Percussion der einzigartige Paul Burgess, durfte ich im November 2021 in Erding sehen. Es war alleine schon deshalb ein stets in Erinnerung bleibendes Konzert, weil es das erste nach dem Lockdown war. Das Farbelement in seiner Hand ist die auf einem Gesicht liegende Karte des Hipgnosis-Covers des "Bloody Tourists"-Album.
Eine Übersicht zu dem Zyklus gibt es unter "Keep Rockin'".

Juni 2025


Michael
Pastellkreide auf schwarzem Karton
30 x 42 cm

Das vierundzwanzigste Bild aus der Reihe mit (fast) schwarz-weißen Portraits von Rockmusikern, die mich durch mein Leben begleiten. Hier Michael Sadler, Kopf der kanadischen Band Saga, die erstaunlicherweise ihre größten Erfolge in Deutschland, Schweden und Puerto Rico (!) verzeichnen konnte, in anderen Teilen der Welt aber möglicherweise gar nicht so bekannt ist, wie wir in Deutschland meinen. Saga durfte ich 2017 bei einem Konzert mit einem beeindruckenden "Unplugged"-Teil in Regensburg und 2022 nochmal zusammen mit den New Roses und Foreigner in München sehen. Als Farbklecks habe ich Michael Sadler ein Fan-Shirt mit dem typischen Saga-Logo angezogen.
Eine Übersicht zu dem Zyklus gibt es unter "Keep Rockin'".

Mai 2025


Andy
Pastellkreide auf schwarzem Karton
30 x 42 cm

Das dreiundzwanzigste Bild aus der Reihe mit (fast) schwarz-weißen Portraits von Rockmusikern, die mich durch mein Leben begleiten. Diesmal Andy Scott von The Sweet. Mit The Sweet verhält es sich ähnlich wie mit Manfred Mann's Earth Band. Man sollte den Mantel des Schweigens über ihre ersten Jahre decken. Danach, ab der Single "The Ballroom Blitz" 1973, haben The Sweet in der zweiten Hälfte der Siebziger einige ausgezeichnete Rock-Alben und -Singles veröffentlicht. Andy Scotts Eingangsriff zu "Love Is Like Oxygen" ist für mich bis heute das beste Riff der Rockgeschichte. Bezeichnenderweise habe ich The Sweet 2011 bei dem gleichen schrägen Open Air auf dem Hof einer hiesigen Brauerei wie Manfred Mann gesehen. Den damaligen Auftritt würde ich mit "skurril" umschreiben. Deshalb habe ich auch nicht gezögert, als Andy Scott 2025 mit The Sweet nochmal nach Regensburg kam. Und siehe da: Es war ein richtig knackiges Rockkonzert! Als Farbklecks musste ich Andy Scott zu seiner in der Zeit stehen gebliebenen Frisur einfach ein 70er-Jahre-Hemd anziehen...
Eine Übersicht zu dem Zyklus gibt es unter "Keep Rockin'".

Mai 2025