Klaus Busch - Bilder & Illustrationen

 Techniken

 

 

Nachdem gerade bei Ausstellungen immer wieder nach den Techniken gefragt wird, möchte ich auf dieser Seite einen Überblick hierzu geben.

 

 

Pastellkreide

  

Da beim Malen und Zeichnen mit Pastellkreide die Haftung der Pigmente auf dem Papier schwach ist, sind Pastelle sehr empfindlich. Aus diesem Grund werden die Zeichnungen im Arbeitsablauf, spätestens aber nach Fertigstellung des Bildes mit einem speziellen Fixativ besprüht, das den Abrieb und das Verwischen verhindert. Zum Schutz der Pastelle werden diese in der Regel hinter Glas gerahmt.

Ich persönlich verwende bei der Pastellmalerei am liebsten kleingebrochene eckige Kreiden und Pastellstifte, für flächige Darstellungen und Höhungen ab und zu auch etwas öligere runde Kreiden. Der Farbauftrag erfolgt in einzelnen staubigen Schichten, die mit den Fingern verwischt werden. Der Malgrund muss hierfür rau sein, daher verwende ich in der Regel Büttenpapiere in verschiedenen Farben. Das Mischen der Farben erfolgt direkt auf dem Papier. Feine Linien arbeite ich mit den scharfen Bruchkanten der eckigen Kreiden oder Pastellstiften aus. In der Regel arbeite ich aber bei einem Pastellbild mehr mit den Fingern als direkt mit der Kreide.

Bei meinem Malstil benötige ich in der Regel eine genaue Vorzeichnung. Als Rechtshänder bin ich durch die Berührungsempfindlichkeit des Pastells gezwungen von links oben nach rechts unten zu arbeiten, um bereits aufgetragene Bildpartien nicht wieder mit dem Handballen zu verwischen. Die genaue Vorzeichnung erleichtert mir bei diesem Vorgehen die Orientierung auf dem Bild. 

 

 

 

 Kreatives Chaos und exakte Vorarbeit:

Das Malen und Zeichnen mit Pastellen

  

 

 

 Tusche

 

Bei der Tuschemalerei wird farbige oder schwarze Tusche mit einem Pinsel oder einer Zeichenfeder auf Papier aufgetragen. Ich arbeite in der Regel mit möglichst lichtunempfindlicher schwarzer Tusche, die nach dem Trocknen wasserunlöslich wird. In einigen Bildern habe ich aber auch schon braune oder weiße Tusche verwendet. In der Regel kombiniere ich in meinen Bildern den Farbauftrag mit Pinsel und mit Feder. Graustufen erreiche ich durch das Verdünnen der Tusche mit Wasser. Je mehr Wasser ich hinzufüge, umso hellgrauer wird der Farbton. Bei einigen Tuschebildern habe ich auch die aus der Aquarellmalerei bekannte Nass-in-Nass-Technik angewendet.

 

 

 

Tuscheutensilien

 

  

Aquarell

 

Ein Aquarell ist ein mit wasserlöslichen, nicht deckenden Farben angefertigtes Bild. Es wird ausschließlich mit Pinseln unterschiedlicher Stärke und Schwämmen ausgeführt. Als Malgrund habe ich bislang ausschließlich Papier verwendet, in der Regel mit einer sehr rauen Textur.

Aquarelle erarbeite ich zumeist mit nur wenigen Farben aus dem Aquarellkasten, die ich zu den gewünschten Farbtönen in kleinen Näpfen vermische. In der Regel arbeitet man beim Aquarell von Hell nach Dunkel, beginnt also mit den helleren Tönen. Weiß ist in Aquarellen der Papierton, der ausgespart wird. Hellere Farbtöne erreicht man durch die Verwendung von viel Wasser, dunklere Farbtöne mit wenig Wasser. Sehr gerne arbeite ich sehr feine Strukturen mit fast trockenen Pinseln aus.

 

 

 

 

Aquarellutensilien

 

Meistens verwende ich als Grundlage meiner Aquarelle die Nass-in Nass-Technik für die grundlegenden Farbschichten. Bei der Nass-in-Nass-Technik wird das Papier durchgängig befeuchtet und dann die Farbe aufgetragen, wodurch die Farben ver- bzw. ineinanderlaufen. Dann lasse ich das Papier trocknen und setze auf dem trockenen Papier die feineren Striche und auch dunkleren Töne. Gerne kombiniere ich auch die Aquarelltechnik mit der Tuschetechnik in meinen Bildern. Auch Gouache verwende ich in meinen Bildern in Kombination mit den Aquarellfarben. Gouache ist ebenfalls wasserlösliche Farbe, die aber deckender ist als Aquarellfarbe, da sie mit Kreide versetzt ist.

  

Radierung
 

Sicherlich die Technik, nach der ich am häufigsten gefragt werde. Bei der Radierung erfolgt die künstlerische Arbeit direkt auf einer Kunststoff-, Zink- oder Kupferplatte, die als Vorlage für eine begrenzte Zahl von Druckabzügen dient.

a) Kaltnadelradierung

Bei der Kaltnadelradierung werden die später schwarzen Partien werden mit einer Nadel in die Platte geritzt. Ich verwende für die Kaltnadelradierung gerne Kunststoffplatten, da diese feine Striche zulassen. Graueffekte erzielt man entweder mit einer Roulette (Rolle mit Metallspitzen, die quasi flächenhaft schraffiert) oder auch mit handelsüblichem Schleifpapier.

b) Aquatinta

Bei der Aquatinta werden die später hellen Partien mit einem säurebeständigen Speziallack abgedeckt und die Platte in ein Säurebad gelegt. In den dadurch entstehenden Vertiefungen sammelt sich die schwarze Druckfarbe. Durch den Auftrag von Säure mit dem Pinsel auf die Platte können Grauabstufungen erreicht werden. Mit der Nadel und Roulette können weitere Abstufungen und Verfeinerungen ausgearbeitet werden. Aquatinten kann man nur mit Metallplatten herstellen.

c) Druck und Signierung

Die Drucke mache ich selbst. Für den Abzug wird die Platte mit Druckfarbe eingefärbt und anschließend die überflüssige Farbe ausgewischt. Dann wird die Platte mit einem feuchten Druckpapier belegt und durch eine Druckpresse gezogen. Dieser Vorgang wird für jedes einzelne Blatt wiederholt (Farbauftrag, Auswischen, Druck). Dadurch unterscheiden sich die Drucke von derselben Platte fein voneinander und jeder Druck wird zu einem Unikat.

Jeder einzelne Druck wird signiert. Die Signatur unten links auf dem Druck zeigt in der zweiten Zahl die Gesamtauflage und in der ersten Zahl die fortlaufende Nummerierung der Drucke im Rahmen der Gesamtauflage. Weitere Drucke erfolgen nicht, da die Platte nach erfolgtem Druck für weitere Drucke nicht mehr brauchbar ist (die feinen Ränder der Vertiefungen beginnen auszureißen). Kunststoffplatten erlauben eine Auflage zwischen 10 und 25 Abzügen, Zinkplatten etwas mehr und Kupferplatten 50 – 100 Abzüge. Ich beschränke meine Auflage gerne auf etwa 20 bis 25 Abzüge.

 

 

 

 
Kaltnadelradierung: Kunststoffplatte zur Radierung "Winterwald"

 

 

Aquatinta: Zinkplatte zur Radierung "Muscheln II"

 

 

 

Druckpresse

 

 

Materialdruck

 

Für den Materialdruck färbe ich Alltagsgegenstände ein und ziehe sie auf einem Karton durch die Druckpresse. Auf diese Weise erhalten sie eine neue Struktur und eine neue Bedeutung. Für die Fischernetze z.B. habe ich Kartoffelsäcke und Plastikfolien eingefärbt und auf einen dunklen Karton gesetzt.

 

 

 

 

Bildbeispiel Materialdruck

 

 

Deckweiß

 

Einige Bilder habe ich mit Deckweiß auf schwarzem Karton ausgeführt. Vermischt man das Deckweiß mit Wasser lassen sich ebenfalls grauere bzw. dunklere Töne erzielen, da der schwarze Karton stärker durchscheint.

 

 

Bildbeispiel Deckweiß auf schwarzem Karton